Gehörlose Menschen
sind in der Regel hochgradig schwerhörig oder
taub.
Das sogenannte
„Mundablesen" führt häufig zu
Missverständnissen, denn nur etwa 30% kann
abgesehen, aber 70% muss erraten
werden.
Untereinander
verständigen sich Gehörlose in der Regel in der
Deutschen Gebärdensprache, einem visuellen
Sprachsystem mit eigener Grammatik. Die
Gebärdensprache ermöglicht Gehörlosen eine
entspannte und verlässliche Kommunikation. Diese
Sprache ist aber noch mehr: Sie bildet die
Grundlage einer eigenen Sprachgemeinschaft und
Kultur, zu der sich auch Hörende, die die
Gebärdensprache beherrschen, zugehörig fühlen.
Der Deutsche Gehörlosen-Bund und seine
Mitgliedsorganisationen verstehen sich auch als
ein Forum für diese
Gebärdensprachgemeinschaft.
Tipps für die
Verständigung
Kommunikation
zwischen Gehörlosen und Hörenden
Was können
Gehörlose tun?
Informieren Sie den
hörenden Gesprächspartner, z.B.: „Ich bin
gehörlos, bitte sprechen Sie langsam und
deutlich. Ich muß von den Lippen
absehen."
Sprechen Sie selbst
langsam und deutlich. Benutzen Sie Gestik und
Gebärden. Sie sind damit auch Vorbild für
Hörende.
Fragen Sie nach, wenn
Sie etwas nicht verstanden haben
Sagen Sie, was Sie
verstanden haben
Was können
Hörende tun?
Sehen Sie Gehörlose
beim Sprechen an
Sprechen Sie langsam
und deutlich – aber nicht laut
Benutzen Sie kurze,
klare Sätze
Benutzen Sie eine
deutliche Mimik und Gestik sowie natürliche
Gebärden (z.B. für „essen" oder
„schlafen")
Schreiben Sie
wichtige Stichworte auf
Viele
Volkshochschulen bieten
Gebärdensprachkurse an.
Fingeralphabet
Das Fingeralphabet
(auch als Fingersprache oder Daktylologie
bezeichnet) dient dazu, die Schreibweise eines
Wortes mit Hilfe der Finger zu buchstabieren. Es
wird bei Gehörlosen oder Schwerhörigen benutzt,
um innerhalb einer gebärdensprachlichen
Kommunikation, insbesondere Namen und Worte zu
buchstabieren, für die noch kein Gebärdenzeichen
verbreitet ist. Wahlweise wird
fingerbuchstabiert, um ein Wort aus der
Lautsprache zu betonen, statt das betreffende
Gebärdenzeichen zu benutzen.
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Das Lormen
oder Lorm-Alphabet ist eine
Kommunikationsform für Taubblinde zur
Verständigung mit anderen Menschen. Der
„Sprechende“ tastet dabei auf die
Handinnenfläche des „Lesenden“. Dabei sind
einzelnen Fingern sowie bestimmten Handpartien
bestimmte Buchstaben zugeordnet.
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